Zähne putzen bei (Klein)kindern
Autorin: Nina Zadina – Benedikt
Bekommt es vielleicht gerade einen Zahn?
Welche Mama hat diese Frage nicht schon mind. 100mal gehört? Gerne werden sämtliche Stimmungslagen, Leiden und Tränen mit den ersten Zähnen in Verbindung gebracht.
Blinzelt der erste Zahn – meistens im Alter von ca. sechs Monaten (aber Achtung: kann, muss aber nicht sein! Meine Kinder haben ihre ersten Zähne zum Beispiel erst mit neun Monaten bekommen; bei andere Babies in meinem Freundeskreis war es bereits mit vier Monaten soweit.) – durch, so ist die Freude bei Mama und Papa riesengroß.
Doch mit dem Erblicken des ersten Zahnes stellen sich oft viele Fragen: ab wann soll ich bei meinem Baby Zähne putzen? Womit putze ich? Welche Zahnbürste soll ich verwenden? Muss ich Milchzähne überhaupt putzen?
Ab wann soll ich Zähne putzen?
Sobald der erste Zahn zu erkennen ist, solltest du damit beginnen, mindestens zwei Mal täglich (im Idealfall nach jedem Essen) die Zähne zu putzen. Verwende zu Beginn eine manuelle Zahnbürste mit einem kleinen Bürstenkopf und weichen Bürsten (od. ev. Fingerlinge). Gewöhne dein Kind daran und mache ein Ritual daraus. Zähneputzen sollte genau so selbstverständlich sein, wie sich die Hände waschen oder aufs aufs WC gehen. Putze morgens nach dem Frühstück und abends bevor du dein Kind niederlegst. Der Übergang zu einer elektrischen Zahnbürste kann fließend verlaufen und mit ca. 2 Jahren stattfinden.
Soll ich Zahnpasta verwenden? Und wenn ja, welche?
Ab ca. einem halben Jahr empfiehlt es sich eine Reiskorn-große Portion Zahnpasta zu verwenden. Achte darauf, dass es eine fluoridhaltige Zahnpasta ist, insbesondere, wenn dein Kind keine Fluoridtabletten bekommt. Erkundige dich gegebenenfalls im Internet, wie hoch der Trinkwasserfluoridgehalt in deiner Gegend ist. Übrigens: auch Mineralwasser weist einen Fluoridgehalt auf.
Gehe mit gutem Beispiel voran!
Sei deinen Kindern ein Vorbild und mache ihnen vor, wie du bei dir selbst jeden Tag zwei Mal Zähne putzt. Wenn dein Kind alleine Zähne putzen möchte, dann lass es, solange es Spaß daran hat. Aber bitte achte darauf, immer nach zu putzen, denn nur so kannst du sicher gehen, dass alle Zähne auch wirklich geputzt wurden und nach Möglichkeit kein Karies-Befall schon im Kleinkindalter besteht.
Mein Kind macht den Mund nicht auf! Was soll ich nur machen?
Bleibe beharrlich! Finde Tricks und Ablenkungen, wie du dein Kind dazu bringst, den Mund zu öffnen. Auch wenn es nicht pädagogisch korrekt ist, so dürfen meine Kinder immer wieder mal Kindervideos am Smartphone schauen, während mein Mann und ich ihnen die Zähne putzen.
Außerdem verbinden wir das tägliche Zähneputzen z.B. mit Tier-Imitationen. „Wie macht das Krokodil?“ bedeutet bei uns z.B. Zähne fest aneinander beißen und fletschen, damit die vorderen Zähne gut geputzt werden können. „Wie macht der Löwe“ könnt auch bedeuten, dass der Mund weit aufgemacht wird und auch hier gilt: mach es ihnen vor!
Warum sollen Milchzähne überhaupt geputzt werden?
Immer wieder stellt sich die Frage, warum Zähne, die ohnehin in ein paar Jahren ausfallen, geputzt werden sollen. So genanntes Abklatschkaries geht von den Milchzähnen auf die Bleibenden über. Ist dann der Zahn für die Ewigkeit da, ist er bereits krank und muss behandelt werden. Von den Schmerzen eines kaputten Zahnes, der von Karies befallen ist, ganz zu schweigen. Aber auch Fehlstellungen der bleibenden Zähne können eine Folge sein, wenn z.B. ein kariöser Milchzahn vorzeitig gerissen werden muss.
Vermeide süße Säfte! Zuckerhaltige Getränke, auch wenn es „nur“ Fruchtzucker ist, umspülen bei jedem Schluck sämtliche Zähne mit Zucker und begünstigen Karies.
So wie das tägliche Zähneputzen, sollte auch der jährliche Besuch beim Zahnarzt ritualisiert werden. Wenn es möglich ist, nimm dein Kind von Anfang an zu deinen eigenen Zahnarztterminen mit. Auch wenn du selbst Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt hast, lass es deine Kinder nicht merken und sie vollkommen unvoreingenommen an die Sache ran gehen.
Alles Liebe,
eure Nina
mamaFIT-Trainerin & zweifach Mama mit zahnmedizinischer Familie
0 Kommentare