Fliegen- ein Kinderspiel

Juli 1, 2020 | Blog

Autorin: Nina Zadina – Benedikt

Sonne, Sandburg bauen, plantschen in den Wellen – so paradiesisch diese Aussicht auch sein mag, so stellt der Weg dorthin das Urlaubsvergnügen schnell in den Schatten. Egal ob Auto, Flugzeug oder Zug – jedes Transportmittel hat seine Vor- und Nachteile.

Da für mich persönlich jegliches Autofahr-Vergnügen mit meinen Kindern nach ca. 2,5 Stunden endet, bevorzugen wir als Familie längere Wegstrecken mit dem Flugzeug zurück zu legen. Eine gute Vorbereitung ist dabei das A & O und macht aus jedem Flug ein Erlebnis für die Kleinen.

Der Urlaub beginnt bei der Flug-Buchung

Ein Fensterplatz ist immer eine gute Wahl. Der Ausblick auf Berge, Meer und Wolken beschäftigt die meisten Kinder eine gewisse Zeit. Außerdem ist man vom Gang-Trubel etwas abgeschirmt. Kinder bis zwei Jahre sitzen übrigens in den meisten Airlines am Schoß der Eltern und haben keinen eigenen Sitzplatz. Sie werden durch einen zusätzlichen Gurt, den man beim Einsteigen von der Stewardess ausgehändigt bekommt, an den eigenen Gurt geschnallt.

Web-Check-In & Gepäck am Vortag aufgeben

Nutze die Möglichkeit des Web-Check-Ins; zum einen erspart man es sich vor dem Abflug, zum anderen sind Flüge gerade in der Ferienzeit oft überbucht und nicht immer kommen alle Passagiere mit an Board. Austrian Airlines bietet in Wien auch die Möglichkeit, Gepäck bereits am Tag vor dem Abflug aufzugeben. Nutze dies! Rufe einfach ein paar Tage vorher bei der Airline an und erkundige dich, wann die Zeit-Slots für eine Gepäckaufgabe vorab sind. Es erspart ungeheuer viel Stress, wenn man nicht vor dem Abflug in einer ewig langen Schlange ansteht. Halte die Gepäcksvorschriften ein! Es ist nicht lustig, wenn man auf einem überfüllten Flughafen vor Schaulustigen und genervten anderen Passagieren alles umpacken musst – und die eigenen Kinder daneben von Minute zu Minute ungeduldiger werden.

Sicherheitskontrolle

Auf den meisten Flughäfen werden Familien – speziell mit kleineren Kindern und Babies – bei den Sicherheitskontrollen vorgelassen und müssen somit nicht so lange warten. Packt man das Handgepäck zu Hause mit System und achtet darauf, dass sämtliche Flüssigkeiten und Milchpulver griffbereit sind, spart das Zeit und Nerven.

Kinderwagen im Flugzeug

Wenn die Kinder noch klein sind, ist für die Wartezeit und den Weg zum Flugzeug ein Kinderwagen sehr praktisch. Dieser muss auch nicht mit dem restlichen Gepäck aufgegeben werden, sondern kann in den meisten Fällen direkt bis zum Einsteigen ins Flugzeug mitgenommen werden. Die meisten Buggys und Kinderwägen werden vom Boardpersonal direkt in den Laderaum des Flugzeug gegeben, außer es ist ein Modell, das sich so klein zusammen legen lässt, dass es ins Handgepäck passt. Ideal ist der YoYo von Babyzen, da die meisten Flughafen-Mitarbeiter wissen, wie klein er ist, er praktisch um die Schulter gehängt werden kann und problemlos ins Handgepäck mitgenommen wird. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: finde den Buggy oder Kinderwagen am Zielflughafen! Es gibt keine einheitliche Richtlinie, wo man ihn wieder bekommt. Auch das Boardpersonal kann meistens keine eindeutige Antwort dazu geben. Manchmal lagert er beim Aussteigen direkt bei der Flugzeugtür, aber es kann auch sein, dass er beim normalen Gepäcksband abzuholen ist. Wenn man in Wien landet, ist er übrigens beim Förderband für Schwergepäck zu finden. Es ist immer eine Überraschung und bleibt spannend.

Spielplatz am Flughafen

Auf vielen Flughäfen gibt es einen kleinen Spielplatz, wo sich die Kleinen noch richtig auspowern können bevor sie an Board gehen. Der Spielbereich in Schwechat ist wirklich zu empfehlen und bietet eine bunte Kletterlandschaft mit Rutschen und allerhand Spaß. Meine Kinder lieben ihn – und die Wartezeit vergeht wie im Flug.

Boarding – lass dir Zeit

Die meisten Airlines bieten Familien an, als erstes an Board zu gehen. Dieses Angebot ist zwar sehr nett, da man nicht in einer weiteren Schlange anstehen muss, aber es bedeutet auch, dass man mehr Stehzeit im Flugzeug selbst hat und die Kinder hier schon halbwegs entspannt sitzen sollten. Wenn man sich allerdings beim Boarding Zeit lässt und als einer der letzten ins Flugzeug kommt, ist die Zeit bis zum Abflug kürzer und die Kinder können sich am Gate noch frei bewegen.

Verpflegung – verlass dich nicht auf Skyhoppers & Mannerschnitten

Sorge dafür, dass du genug zu Essen und Trinken mit hast – und damit meine ich nicht: ein Obstgläschen für einen 2,5 Stunden Flug. Packe die Handgepäckstasche richtig voll. Es gibt kaum etwas anstrengenderes als hungrige Kinder im Flugzeug. Überlege vorher, was die Kinder gerne essen und unproblematisch zu konsumieren ist, das trägt wesentlich zur Stimmung bei. Ich habe immer Obst, trockene Kekse (keine Schokolade!!! – ich will schließlich nicht das halbe Flugzeug von Schokofingern befreien), Weckerl und ausreichend zu trinken mit.
Verreist man mit Kindern, die noch ein Fläschchen brauchen, ist es auch kein Problem, diese Flüssigkeiten durch die Sicherheitskontrollen zu bringen. Wenn man das Fläschchen frisch zubereiten möchte, portioniert man am besten im Vorfeld das Pulver. Heißes Wasser bekommt man von der Stewardess an Board oder nimmt es in einer Thermoskanne selbst mit.

Druckausgleich bei Start und Landung

Kinder können den Druckausgleich noch nicht bewusst machen, was oft zu Ohrenschmerzen oder einem unangenehmen Stechen in den Ohren kommen kann. Wenn sie allerdings während des Starts und der Landung trinken, geschieht das automatisch. Oft reicht auch, wenn sie an einem Schnuller saugen um diese Zeit problemlos zu überstehen. Wenn man noch stillt, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.

Wickeln an Board

Packe Windeln und Feuchttücher ins Handgepäck! Kaum ein Flug in dem ich nicht eines meiner Kinder wickeln musste – auch wenn ich kurz vor dem Boarding es noch am Flughafen getan habe. Kaum sind wir abgehoben, war die Duftwolke auch schon zu vernehmen. Auf einer der Board-Toiletten ist ein Wickeltisch, der sich ausklappen lässt. Es ist zwar recht beengt und nicht lustig wenn es gerade etwas turbulenter ist, aber als versierte Wicklerin kannst du das auch hier locker. Packe ins Handgepäck auch sicherheitshalber Reservegewand für deinen Nachwuchs – man kann ja nie wissen, wann man es braucht.

Entertainment – lass keine Langeweile aufkommen

Sorge dafür, dass deine Kinder beschäftigt sind. Die Zeit in der sie begeistert aus dem Fenster sehen ist überschaubar. Abwechslung muss her. Egal ob kleine Spiele, Bücher, Malbücher, Tonie-Box mit Kopfhörern, etc. es gibt viele Dinge, die den Flug kurzweiliger machen. Und: es ist Urlaub – probiere entspannt zu bleiben! Es geht die Welt nicht unter, wenn sie am Gang auf und ab gehen oder andere Passagiere anlächeln. Meistens sitzt in der näheren Umgebung jemand, der über die Sitze hinweg mit den Kids shakert. Auch das vertreibt die Flugzeit.

Ach ja: die Zeiten, in denen du selbst entspannt ins Flugzeug gestiegen bist, ein paar Stunden in Ruhe Musik gehört oder gelesen hast, sind nun vorbei. Außer du hast den Jackpot geknackt und dein Kind schläft friedlich vor sich hin:-)

Guten Flug & einen schönen Urlaub,
wünscht Nina

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